Erfahrungsbericht Druse

Am 18.07.2021 erhielt ich, sowie auch alle anderen Einsteller, die Nachricht, dass wir leider einen bestätigten Fall von Druse im Stall hätten. Es folgte ein Informationsteil zu Druse im Allgemeinen sowie künftige Hygienemaßnahmen und die Bekanntgabe, dass die gesamte Anlage nun unter Quarantäne stünde.
Nachdem wir über den Jahreswechsel 2014/2015 bereit aufgrund von Herpes unter Quarantäne standen und dadurch leider sogar 6 Pferde ihr Leben verloren, waren die Erinnerungen an diese Zeit sofort wieder sehr präsent. Glücklicherweise blieb meine Stute von Herpes verschont, mit Sicherheit auch dadurch bedingt, dass Kirsten Günther mich sofort mit sämtlichen präventiven und stärkenden homöopathischen Präparaten ausstattete.

Um nicht direkt Kirsten zu bemühen, befragte ich Google zum Thema Druse. Zu meiner großen Erleichterung stellte ich fest, dass Druse-Verläufe zwar unterschiedlich schwer ausfallen können, jedoch deutlich seltener tödlich enden, als es beispielsweise bei Herpes der Fall ist. Somit fragte ich Kirsten, ob ich prophylaktisch etwas zur Stärkung des Immunsystems geben könnte, woraufhin sie mir L-Lysin empfahl. Ich bestellte umgehend ein entsprechendes Präparat und schraubte das Training meiner Stute Fee runter auf leichte, lockere Bewegung. Sie zeigte keine Symptome, war wach und aufgeweckt. Mitte September hustete sie 1-2x in der Lösungsphase, natürlich war ich sofort in Alarmbereitschaft, da unser Stall sich noch immer unter Quarantäne befand und bereits sehr viele Pferde betroffen waren. Es gelang leider nicht die Infektion einzudämmen, so dass mittlerweile eine Durchseuchung des Bestands angestrebt wurde.

Nachdem Fee nicht nur einmal beim reiten 1-2x anstieß, fragte ich Kirsten um Rat. Natürlich hatte sie sofort eine Empfehlung und so besorgte ich Notakehl und Sanukehl Strep. Leider besserte sich Fees Husten dadurch nicht, sondern wurde immer stärker. Hinzu kam dann Mitte Oktober auch Fieber. Ich baute auf die bereits gesammelten Erfahrungswerte meiner Stallkollegen und Stallkolleginnen und wartete ab. Es folgte ein „typischer“ Verlauf der Druse, wie ihn so viele Pferde bereits durchlaufen hatten. Fee hustete, bekam, wenn auch später als andere Pferde, Fieber und nach einer Woche über 39 Grad Fieber begann aus dem linken Nasenloch der dicke gelbe Eiter zu fließen. Sobald der Eiter floss ging das Fieber weg und Fee fühlte sich sichtlich erleichtert.
Sie schnodderte 2-3 Tage und war anschließend wieder ohne Symptome. 

Fee gesund

Meine Stallkollegen und -kolleginnen erfreuten sich, dass Fee es nun auch überstanden hatte. Ich bleib skeptisch, sie hatte keine Symptome mehr, aber sie war eben noch nicht wieder Fee, ihr Fell glänzte nicht wie sonst, ihr Bewegungsdrang hielt sich sehr in Grenzen und auch ihr waches unternehmungslustiges Auge vermisste ich.

Leider sollte mein Gefühl recht behalten. Nach 2 Wochen ohne Symptome stieg ihre Temperatur wieder an, erst hatte sie nur erhöhte Temperatur, dann wieder über 39 Grad Fieber. Hinzu kam eine dicke und feste Schwellung, die sich stetig an der Ganasche ausbreitete und so groß wurde, dass Fee den Kopf nicht mehr richtig nach links drehen konnte. Herrlich, also war das Thema Druse noch immer nicht abgeschlossen. Ich fragte einen zufällig vor Ort anwesenden Tierarzt nach seiner Meinung. Er sagte, ich müsse abwarten, bis der Abszess reif sei und weich werden würde. Pferd krank und ich kann faktisch nichts tun, nicht unbedingt eine Aussage, die mich glücklich machte. Somit befragte ich zuhause Google. Die Reifung könne durch warme Wickel gefördert werden. Perfekt, ich kann also doch etwas tun. Empfohlen wurden dort Wickel aus warmem Kartoffelbrei. Schaden wird es ihr nicht und somit schickte ich meinen Mann los, Fertigkartoffelbrei besorgen. Fee genoss die Wickel sichtlich, jedoch stellte sich keine wirkliche Besserung oder Veränderung ein.

Am 10. November fuhr ich zu Fee, als ich sie sah, sagte mein Bauchgefühl, jetzt muss etwas passieren. Wir können nicht mehr abwarten, Fee braucht Hilfe. Wir brauchen jemanden, der Fee kennt und das Pferd ganzheitlich betrachtet. Sofort rief ich Kirsten an. Sie sagte mir zu, noch am selben Abend vorbei zu kommen. Ich war unendlich froh!

Gegen 17:30 Uhr schickte Kirsten mir eine Sprachnachricht, dass sie auf dem Weg zu uns sei. Ich machte mich ebenfalls umgehend auf den Weg.

Fee stand mit hängendem Kopf in der Ecke. Sie hatte Fieber und es ging ihr überhaupt nicht gut. Ich holte sie aus der Box und sie torkelte über die Stallgasse als sei sie sediert. In dem Moment war ich unglaublich froh, auf mein Bauchgefühl vertraut zu haben!
Kirsten untersuchte Fee ausgiebig. Der Abszess war leider noch immer sehr hart, müsste jedoch eigentlich langsam geöffnet werden. Kirsten begann mit Laserakupunktur, um die Durchblutung der unteren Hautschichten anzuregen. Kaum zu glaube, aber nach der Laserakupunktur zeigte sich eine weiche Stelle. Gemeinsam beschlossen wir, dort einen Schnitt zu setzen. Bevor Kirsten den Schnitt setzte, stach sie einmal mit einer feinen Nadel den Abszess an, um wirklich sicher zu gehen, dass dieser mit Eiter und nicht Wundflüssigkeit gefüllt ist. Es kam sofort dicker gelber Eiter zum Vorschein. Somit waren wir uns einig, einen Schnitt zu setzen, damit der Eiter abfließen kann.

Gesagt getan, es kam ordentlich Eiter aus der Öffnung. Bedingt durch die vorherige Laserakupunktur war dieser Prozess für Fee nicht schmerzhaft, sondern es juckte erst. Konnten wir sie zu Beginn der Behandlung kaum im betroffenen Bereich berühren, drückte und schubberte sie sich jetzt gegen Kirstens helfende Hände. Ein Blick in Fees Augen sagten mir sofort, sie fühlt sich schon sehr viel besser. Es folgte eine Spülung mit einer Hypochlorigen Lösung, abschließend wurden Lavendel Öl und heiliger Weihrauch als Aromatherapie aufgetragen.

Kirsten lies mir die Spülung, die Öle und den Laser zur weiteren Behandlung dort, ebenso gab sie mir noch ein Präparat zur Unterstützung der Leber, um die Giftstoffe besser aus dem Körper auszuleiten. Eine ganzheitliche Behandlung, wie ich sie mir vorgestellt hatte!
Am darauffolgenden Tag fuhr ich ganz früh zu Fee, ich musste einfach sehen, wie es ihr geht. Sie stand in ihrer Box, futterte ihr Heu und sah sehr viel besser aus. Über Nacht war noch viel Eiter abgeflossen und auch das Fieber war komplett weg. Ich setzte die besprochene Nachsorge fort und bereits am Sonntag, nur 3 Tage nach Kirstens Behandlung, war die Schwellung nahezu komplett verschwunden. Die harten Stellen wurde durch die Lasertherapie aufgelockert, so dass etwa 2 Stunden nach Einsatz der Laserakupunktur der Eiter abfloss. Fee fühlte sich am Sonntag so gut, dass sie ausgelassen ein paar Bocksprünge im Roundpen rauslassen musst, nachdem sie schon in der Box signalisiert hat, dass sie sich unbedingt bewegen möchte. Natürlich vollkommen frei, wie sie mag, aber sie wollte unbedingt und ich konnte meine Fee wieder erkennen.

Im Nachhinein betrachtet hätte ich Kirsten sehr viel eher anrufen und nicht auf die Empfehlung „abwarten“ vertrauen sollen.

Nach nur einer Woche war der Eiter vollständig abgeflossen. Die Haut sah gesund und geheilt aus, nur noch eine winzige Stelle und das fehlende Fell erinnern daran, dass es Fee noch vor einer Woche sehr schlecht ging!

Wir sind Kirsten unglaublich dankbar für ihren Einsatz und sind sehr froh, dass sie Fee so schnell, ganzheitlich und umfassend helfen konnte